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07/19/2007: "ZURÜCK IN DIE STEINZEIT mit waldi putn*"


gordon brown, was auch immer man von ihm halten mag, hat sich gerade die ersten rechtsstaatlichen lorbeeren verdient: nachdem sich moskau nach wie vor weigert, den mutmaßlichen litvinenko-mörder lugowoi auszuliefern, wies man auf browns geheiß vier (von etlichen!) russischen diplomaten/agenten aus. was eigentlich wie eine fast normale episode begann, wächst sich nach der russichen antwort zu einem bedrohlichen schreckgespenst aus: der kreml tat nichts minder aggressives als zwei langstreckenbomber, normalerweise auf patrouille vor norwegen, bis kurz vor schottland vorzubeordern. da beruhigt es auch wenig, dass die bomber, ohnehin schon wachsam flankiert von norwegischen f-16, abdrehten, noch bevor sie britischen luftraum erreichten. dort war übrigens schon eine alarmrotte tornados der royal air force losgeschickt worden...

der aktuelle vorfall zeigt: die russische führungsriege ist auf konfrontationskurs. litvinenko und politkowskaja, tschetschenien, kosovo, gashahn, menschenrechte - all diese stichworte stehen für bedrohliche tendenzen. und das sind lediglich diejenigen themen, die an die öffentlichkeit durchgedrungen sind. wie es wirklich zugeht im riesenreich des kgb-zaren, weiß niemand so genau. trotz alledem üben sich viele staaten im schlichten appeasement: so auch deutschland, das übrigens 40% seiner energie von der russischen föderation bezieht. dabei sollten vielleicht gerade wir statt auf reibungslosen gasnachschub zu achten unsere besondere diplomatische verantwortung in dieser causa wahrnehmen. in der jüngeren geschichte unseres landes hatte man schließlich auch schon machtpolitiker unter dem demokratischen deckmantel großwerden lassen, die bald darauf ihr wahres gesicht zeigten und die welt ins unheil stürzten. auch damals fing es mit einschränkung der bürgerrechte und militärischen drohgebärden an - wohin es führte, wissen und fürchten wir alle.

*:name des politikers aus angst vor polonium geändert.

Kommentare: 1 Kommentar

on Tuesday, July 24th, Ben said

Sehr schwieriges Thema. Von der Außensicht aus bin ich voll deiner Meinung: Der Herr ist (fast) ein Diktator, und ausgerechnet wir hofieren diesen lupenreinen Demokraten.

Von innnen betrachtet - ergo aus der Sicht eines russischen Professoren der KU - kann man dieses Riesenland mit all seinen inneren Unterschieden und Zerrissenheiten nicht anders regieren, als mit harter Hand.

Naja, ob uns das glücklich macht...

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