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09/18/2007: "wasser und wein: kinderschänden im dienste der kirche"


und schon wieder wurde einer erwischt: ein katholischer geistlicher aus der nähe von regensburg hat vermutlich mehrfach die ihm anvertrauten männlichen ministranten mißbraucht. das besonders schlimme daran: diese verbrechen hätten verhindert werden können!

schon 1999 hatte der kaplan ministranten betatscht und war von angehörigen erwischt worden. die kirchenverwaltung hatte der opferfamilie daraufhin das schweigen abgekauft. den täter von der arbeit mit kindern abzuziehen, das wollte man aber nicht versprechen. als es später - mehr zufällig - doch noch durch dritte zur anklage kam, wurde der geistliche verurteilt. die kirche versetzte ihren sündigen sohn, hielt ihn aber offenbar immer noch nicht von jugendlichen fern. dann passierte was keiner erwarten konnte: der kaplan schlug wieder zu. für den bald stattfindenden prozess wird die staatsanwaltschaft an die 100 jugendliche zeugen laden.

betrachtet man das geschehen abstrahierend, könnte man formulieren: eine organisation nutzt ihre macht und ihr lange und undurchdringlich gewachsenes geflecht, um straftäter aus ihren reihen zu schützen. geheimloge? mafia? nein, die katholische kirche. was die strafrechtliche seite angeht, so erwarte ich von der jurisprudenz, dass sie zumindest diese konkrete sumpfige pfütze kontinuierlich trockenlegt. aus moralischer sicht betrachtet: wer sich selbst derart mit schuld belädt, sei es durch aktives handeln, durch vertuschen der verbrechen anderer oder indem er sich nicht ausdrücklich von ihnen distanziert, disqualifiziert sich in meinen augen automatisch als moralbildende autorität.

da kann unser professorenpapst noch so sehr schöngeistig am unlösbaren herumtheoretisieren und sich pseudoliberal mit habermas-zitaten schmücken: selbst in des oberhirten erleuchteter geburtsstadt leiden die menschen an der politik seiner organisation, die bar jeden moralischen anspruchs in meinen augen nicht mehr viel mehr als ein gutgehendes, staatlich gefördertes wirtschaftsunternehmen ist. mit firmeneigenem kindergarten.

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