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06/28/2003: "Des großen spectaculum erster Akt"


„...und nur von Hula-Hula geht der Durst nicht weg!“, grölt ein gewisser N. neben mir. In voller Lautstärke. Nachts kurz vor vier. Auf der menschenleeren Gietlhausener Dorfstraße. Wendet sich ab, grüßt und torkelt davon. Zu diesem Zeitpunkt war der erste Schlossfesttag seit zwei Jahren im Grunde genommen schon vorbei.
Etliche Stunden früher: Zwei tapfere Gripslocher Recken reiten in der Abendsonne auf ihren stählernen Rössern gen den pfalzgräflichen Hof zu Neuburg, beide bestens gewappnet mit Johannisbeerwein und viel Lust auf mittelalterliches gaudium. Und das Schicksal nahm seinen Lauf. Dabei bog es mal hier ab, mal da, ganz nach Lust und Laune. Eine kleine Orientierungshilfe für Mitreisende oder im Geiste Nachreisewillige:

# Regen. Viel Regen. Traditionell am ersten Schlossfestwochenende.

# Viele bekannte Gesichter: Wiedersehensfreude überall, allerdings auch einige wenige deja-vues der unangenehmeren Sorte. Das war mindestens genauso vorhersehbar wie der Regen.

# Schlechtes Timing: Braun kommt zur Tür rein, als ich grade mit Schwarz palavere.

# Séter Städtepartnerschaft. „joo-liie!“-Geschrei im Rathausfletz. „Besorg mir eine Mädschen in Doitschlaand, und isch lade disch ein nach Frong-reisch und du krigg da auch eine!“ „Ähm, okay!“...

# Wetten, dass? Hiermit ist es kodifiziert: Sollte der Wolle Weber es auf dem Grillfest schaffen, einige der Kroatienreisenden auf die Bühne zu bekommen und mit ihnen zusammen vor solch erlesenem Publikum ein Ständchen zum Besten zu geben, bezahlt er an diesem Abend kein Getränk selbst.

# Dreistigkeit wird belohnt. Julia und ich, das gewitzteste Schnorrerduo weit und breit, gehen um. Marktleute, zittert! Rahmflecken, Baumkuchen, Erdbeeren. Für lau.

# Das Wort „Schisserr“, das der Vadder von Käptn Picard erfunden hat, hat auch in unserem Universum eine Bedeutung: Ein Tanzcafé am Donaukai wird zum Schauplatz eines besonderen Zusammenstoßes – scheiße gelaufen. Nein. Eigentlich gefahren!

# Die mangelnde Standfestigkeit der M. Wenn fremde Joopjacken Zwietracht stiften und gestandene Mädels wie ausgeknockte Boxer zu Boden gehen.

Was bleibt? Erstens: Grüße an Babsi, Julia, Moritz, Anna, Basti, Stoffel, Retschi und so weiter. Schön euch mal wieder gesehen zu haben! Zweitens: Ein Kackfleck auf dem Gehweg vorm Hertlein. Drittens ein Ohrwurm: „...denn nur von Hula-Hula geht der Durst nicht weg.“ Und viertens: Noch fünf weitere Schlossfesttage! :)

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