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10/25/2003: "sowas passiert nur _zuhause_"


EINS: elffünfunddreißig. "Öh. Gutn Morgän!", schmettere ich dem menschen ins gesicht, dann fällt mir ein dass er wohl bald feierabend hat und schaue entschuldigend. er grinst nur. so mitte sechzig ist er wohl schon, hat graue haare, 'n gemütlichen bauch und ist der ruhende pol in der poststellen-belegschaft - schätze ich. "Is des a Rucksack, Florian?" Als er mir das paket auf den tresen stellt, fragt er mich das, neugierig lächelnd, mit seiner absolut synchronsprechertauglichen, dunklen, freundlich-bayerischen brummstimme. "Neenee, ne Jacke. Desmoi.", und dann scherzen wir noch ein bisschen über komische "parkplatzzettln" und so. "Macht dann blaundblazig Euro sechsundneunzig, Florian". "Joa. Da!", natürlich hab ichs nicht passend. "So, schaug, des rund' mer auf", sagt er und drückt mir unter anderem ein fünferl in die hand. "Des is mei Beitrag zur Jackn, ge?"

ZWEI: "Servus, Moaster!", sagt's hinter mir an der supermarktkasse. ich dreh mich um - aah, der dieter maier. ich grüße freundlich zurück, aber die kassiererin ist noch lange nicht bei meinem joghurt angelangt. ich guck den dieter an, er mich. dann schnell beide wieder weg. hmm, was soll ich denn jetzt sagen - zu einem wirklich überaus sympathischen, aber halt einige jahrzehnte älteren gietlhausener, den ich vielleicht sechs, sieben mal im jahr sehe. ääh. ein paar lange sekunden später bin ich durch. "Tschüß, bis bald!" geldbeutel zu und weg. mist, schade. hoffentlich ist er nicht böse oder hält mich für arrogant. hmm, der ben hätte das jetzt wieder gemeistert, denke ich und steige ins auto.

DREI: höchstens zehn minuten bin ich jetzt wieder daheim. telefon. "Pfeifer?" "Flou-rii-aan, ja, wo bleibtsa denn? Kommts essen!" "Hallo, Oma! Äh, du, ich muss dir was sagen: heute ist doch erst Samstag." zwei sekunden stille. "O mei, naa. Bin i jetz damisch?! Ja, jetz komm nur, 's is alles fertig!" "okay, komm ich halt runter", sag ich, und dann will ich sie noch trösten, aber in ihrer geschäftigkeit hat sie wie immer schon aufgelegt. ich freue mich trotzdem: erstens gibts jetzt lecker mittagessen statt improvisierter DIY-pasta. und zweitens hab' ich ja schon immer gewusst, von wem ich meine verplantheit geerbt hab'... ;)

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