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02/02/2005: "the night i think is best for hiding all / is doch gut: isses weg!"


während andere leute im tiefschnee umherstapfen, pisten runterrutschen, durch die nacht wirbeln, sich gesellschaftlichen freuden hingeben, musik machen oder sich einfach nur in eine decke kuscheln und ihre nase in ein schriftstück ihrer wahl stecken, sitze ich alleine und in büßerpose vor meinem kleinen, halbdüsteren schreibtisch und starre gezwungenermaßen in mein strafgesetz.
herr walter hat mich vorgewarnt, schon damals, als ich noch ein kleiner junge mit einem shivandrachen war und er bereits ein ausgewachsener notar mit juzam-dschinns. "während die anderen durch die kneipen gezogen sind", sagte er illusionslos grinsend, "saß ich meistens zuhause und hab gelernt." damals machte ich erst große augen und glaubte, dass für mich sicher andere spielregeln gelten würden, nein: mussten! heute verstehe ich was er meinte. dieses studium ist selbst ein juzam-dschinn: es verlangt einem die besten jahre ab, die wertvollste zeit. fast ein faustischer pakt: man muss es füttern - mit leben.

Kommentare: 5 Kommentare

on Monday, February 7th, Eva said

Kleiner Trost: alles hat seine Zeit, alles braucht seine Zeit und alles bekommt seine Zeit.

on Monday, February 7th, flo said

ja, ich weiß wohin mein leben entschwindet. und ich weiß auch schon ziemlich genau wohin der rest mich hinzutragen sich anschickt. das ist das schlimme. mit verweis auf die alte regel "man will immer genau das was man nicht hat", wage ich Ihnen zu widersprechen: leben sollte für mich selbstzweck sein. die welt kennenlernen in allen ihren buntschillernden facetten, wahrnehmen, fühlen, denken; jeden tag sein ziel neu bestimmen können, dynamik, lebendigkeit - das ist leben. wenn man so viel zeit mit tumber paragrafen-gehirnschaufelei verbringt wie ich in letzter zeit, dann kann man diese perspektive leicht aus den augen verlieren. nichtsdestotrotz ist sie da. gottseidank.

on Friday, February 4th, Eva said

Nun frag´ doch nicht dauernd, du lässt mir ja gar keine Gelegenheit, dir zu sagen, wieviel du mir bedeutest. Wenn du nur mal einen Moment still sein würdest, würde ich mir Blumen ins Haar stecken, mir die Lippen mit der Zungenspitze anfeuchten und dir tief in die Augen schauen. Und dann, ja dann, dann würde ich es dir sagen. Später würde ich dich bei der Hand nehmen und wir würden durch die nächtlichen Strassen schlendern, uns nassregnen lassen, unter orangen Laternen verweilen und im Morgengrauen heimkommen um das Sofa zu verwühlen.

on Friday, February 4th, Eva said

Immerhin wissen Sie, wohin Ihr Leben entschwindet, das ist ein grosser Vorteil gegenüber denen, die sich morgens beim Aufwachen fragen, wo es eigentlich geblieben ist.

on Thursday, February 3rd, ben said

hoch lebe herr walter!!! ;-)
Erst letztens durfte ich feststellen... JA, aus ihm ist was geworden! Weiter viel Spass beim lernen

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