Tuesday, November 30th
ich liebe unser land. basta.
abseits des taktisch-politischen geplänkels um die begriffe "patriotismus" und "integration", das sich regierungskoalition und opposition gerade liefern, halte ich es schlicht und treffend mit unserem bundespräsidenten horst köhler : "ich liebe unser land." ja, das tue ich, und ich tue es mit verstand - ganz im gegensatz zu irgendwelchen nationalistischen spinnern. besonders liebe ich die verfassung und das wofür sie steht: die freiheitlich-demokratische grundidee. neulich haut auf viva irgendeine band mit pseudointellektuellen-image in die populistische "scheiss deutschland!"-kerbe, der sänger so: "ich hasse dieses land seit ich denken kann!" wenn wir hier sogar solche leute integrieren können, mach' ich mir doch um zuwanderer gar keine sorgen.
Florian on 11.30.04 @ 05:25 PM GMT [link]
Sunday, November 28th
a night at the movies
[mehr alltag in den kommentaren]
Florian on 11.28.04 @ 02:33 AM GMT [link]
Friday, November 26th
"heiß hier, ne?" - "ja, bullenhitze."
gut, dass ich eine frische, leckere pizza dabei hatte, und meinen schutzengel obendrein. als ich nämlich gestern nacht auf dem weg zu r. n' t. die g.-str. raufgedüst bin - angemessenes tempo, angeschnallt, abblendlicht, wie sich das gehört! - , winkte auf einmal was grün-senfiges mit was rotem, leuchendem. und verlangte ein paar augenblicke später "führerschein und fahrzeugpapiere!". normalerweise nicht so wirklich das problem, da ich bekanntlich weder meine drogenvorräte noch meinen kampfmittelerlebnispark im kofferraum mit mir zu führen pflege. an diesem abend begab es sich allerdings, dass ich erstens zwar sparsam jedoch sehr kurze zeit vorher an einer tasse glühwein genippt (!) hatte, und zweitens wie eingangs erwähnt mein abendessen als noch einzunehmend fröhlich auf n.s schoß vor sich hin dampfte und noch nicht wirklich als unterlage herhalten konnte. genau deshalb war ich dann eher erleichtert, als der grünrock im endeffekt alle an mich gerichteten fragen brav selbst beantwortete ("woher kommen's denn - vom pizza holen?", "alkohol, drogen, medikamente ham's nicht g'nommen?") und uns dann brav weiterwinkte.
Florian on 11.26.04 @ 09:44 PM GMT [link]
phantasmal terrain
hätte odysseus diese wolke gesehen, vom mondlicht klar gegen das umgebende dunkel abgegrenzt, sie wäre ihm sicher wie ein wegweiser gen heimat erschienen. wie ein einlenkender wink poseidons: "nu is' gut, junge. hier lang geht's heim. und denk an die segel!"
Florian on 11.26.04 @ 09:14 PM GMT [link]
Wednesday, November 24th
der falsche michael jordan.
gestern abend. "when it's game time, it's pain time, baby! i'm done when i say i'm done!" "man, i'm done."
Florian on 11.24.04 @ 07:47 PM GMT [link]
Monday, November 22nd
noch mehr schwätzer und mein neuer kosmischer gegenspieler
s. hatte den typen ja unbedingt in die mensa mitschleppen müssen - also saß er da nun, mir schräg gegenüber, und fuhr seine verbale selbstdarstellungsshow. inklusive ausgefeilt komplizierter, fremdwortschwangerer rhetorik in feinstem schulhochdeutsch, aber leider bar irgendwelchen inhalts. und so war ich eine viertelstunde später zwei wichtige erkenntnisse reicher: putengulasch nehm ich demnächst lieber nicht mehr, und außerdem muss ich dringend dafür sorgen dass ich niemals auch nur ansatzweise so werde wie die lustige luftpumpe von gegenüber.
naja, dementsprechend gut gelaunt marschierte ich dann zur tablettabgabe - nicht ohne mit dem bisschen übriggebliebener putengulaschsoße ausgiebig meine jacke zu schmücken. ich stell' das tablett da also aufs laufband, gucke erst begeistert auf den fleck und dann dem typen ins gesicht, der da jahr und tag steht und mit eiserner miene und einer auswahl an tadelnden imperativsätzen bewehrt darüber wacht, dass auch ja jeder von den dreckigen studentennichtsnutzen seine noch dreckigere papierserviette selbst in den müll befördert. ich schaue also diesen typen an, und wieder meinen fleck, und dann wieder ihn. er scheint eine sekunde zu überlegen, dann sagt er mir's ins gesicht. laut und deutlich: "selber schuld!". ohne auch nur einen seiner gesichtsmuskeln zu bemühen. drei meter später kann ich nicht mehr vor lachen. ein hochgefühl stellt sich ein, eins der schönsten an diesem wintergrauen tag. ist doch klar: er ist der fiese hausmeister! und wenn er der fiese hausmeister ist, dann bin ich niemand anders als - na? genau: - dokter dorian, the man.
Florian on 11.22.04 @ 11:28 PM GMT [link]
Friday, November 19th
schwätzer gibts auch heute noch
ich latsch’ eigentlich so wie immer gemütlich durch die filmbühne, guck mir die leute an und bestell n bier, als plötzlich einer auf mich zukommt und so meint: „alter, was geht’n? alles fit?“ und ich so: geht, ne? du so? na, ich muss dann auch!“ „hey mann, wir kenn’ uns doch aus der vorlesung!“ „ah, super, dann is’ ja gut! also...“ aber der typ hängt sich an mich dran und kriegt den mund nich zu. fuck! Irgendwann meint er: „ey, wird dich ja nich soo störn wenn ich hier mal mitkomm, oder was?“ „ja wie, ich muss halt mit dem frischen becks zu meinen quietschies, das bringt dir doch eh nix!“ „ooch, ich hab zeit. die mucke is eh grad kacke.“
was willste da machen? ich lass’ meine öhrchen hängen wie’n eselchen, wenn’s ne schwere last aufn rücken gepäckt kriegt. er nu wieder: „hey, ich bin der geilste, ohne scheiss! ich hab’s halt voll drauf, alter! weisste, ich bin aus berlin, und...“ ich guck ihn an: „nur mal so zur info, s’ geht um deine gesundheit: vermisst dich keiner?“ „nee, alle weg. bin alleine da.“ na die wussten schon warum. und jetz hab ich dich hier für alle ewigkeiten an der backe. ganz großes tennis. echt, alles so wie’s neulich in meinem horoskop stand: „im job und auch in der liebe ist ihnen kosmische unterstützung sicher. allein ihre geduld stellen die sterne auf den prüfstand: geben sie acht auf schwätzer – die könnten sie ihre letzten nerven kosten.“ inzwischen sind wir schon n’ stück weitergelatscht, kommen grad an den kickertischen vorbei. er so: mannmannmann, die suchen grade noch’n mitspieler – ob ich da mal soll? hab ich eigentlich schon erwähnt dass ich ungefähr der welt geilster kickerspieler bin?“ „ja, gut, mach ma, dann hab ich dich wenigstens nich mehr am arsch.“ „ja nee, weiß nich. ich komm doch mit. sag mal, wer sind’n eigentlich die quietschies?“ ich zeig’ in die ecke. „woa, die eine sieht ja mal echt aus wie ne portugiesin, ohne scheiss! is die ne portugiesin?“ ich schüttel den kopf. er: „hey, kannste mir die vielleicht mal vorstellen? is das drin?“ „weißte, eigentlich hat die nur für interessante leute was übrig. wir sind wirklich dicke miteinander, die andern und ich. da hat jeder sein’ platz – nur du hast eigentlich kein’ mehr. irgendwie käm das dann nich so gut wenn du dich da dazuquetschen würdest.“ „hey, komm schon! an mir soll’s nicht liegen, und umsonst is nix – die nächste runde becks geht dann auf mich, ne? wie tönt das?“
da kommt die hede an uns vorbeigeschlendert, und ich häng’ mich an ihr kleines ärmchen. „na, alles klar?“, fragt sie scheinheilig. ich roll’ die augen: „wollten wir nicht noch die einkaufsliste machen, für morgen? das wär dann langsam echt mal dringend! soll’n wir mal?“ aber anscheinend will sie’s mir reindrücken, meint augenzwinkernd: „na ja, jetz doch nich! machen wir gleich – ich muss grad eben noch wohin. sorry, bis nachher!“ zwinkert und geht. schwarze sonne, elende! die lässt mich echt hier hängen, verdammte axt!
grad in dem moment kommt einer von den kickerspielern auf uns zu und fragt so leicht genervt: „ey, wir brauchen immer noch’n vierten mann! Was is’ nu mit dir?“ ich schieb’ den labersack in richtung kickertisch, und ein paar sekunden später ist das match lautstark im gange. so hat mich der fußballgott gerettet.
Florian on 11.19.04 @ 11:35 PM GMT [link]
warm light on a winter's day
So absurd es klingt: Ausgerechnet die Band, die nach ihrem Debütalbum als die neuen „Beach Boys“ gefeiert wurde und die ihre Musik in der Hitze von Albuquerque (New Mexico) schreibt, liefert mit ihrem Longplayer namens „Chutes Too Narrow“ den perfekten Soundtrack für die kalte Jahreszeit. Manch einer mag bereits im Vornherein abwinken und „Alter Hut!“ murmeln – und das nicht ohne Berechtigung: Das Album erschien bereits im Januar 2004. Dennoch: Vergleichbar Schneegestöber-Taugliches neueren Datums gibt es bislang nicht. Vielleicht liegt es aber auch gerade an der Tatsache, dass die Aufnahmen letzten Dezember entstanden: „Chutes Too Narrow“ ist wie ein sonniger Wintertag.
Auf dem Balkon stehen, in frisch verschneite Landschaft blicken, sich kurz räkeln und dann mit Elan Schnee schaufeln gehen – das gelingt mühelos mit „Kissing The Lipless“ und „So Says I“, den ersten Tracks, die klirren wie die kalte Luft. Kurz aufwärmen am Kamin und spät frühstücken mit dem hohen „Saint Simon“, empfindlich wie die immer noch frostig-kribbelnden Finger. Sich dann mit Freunden verabreden und zum Weihnachtsmarkt aufbrechen – „Fighting in a Sack“ bringt genügend Energie. Oder doch lieber faul liegen bleiben und dem Treiben der weißen Flocken vom Sofa aus zusehen – die country-inspirierten Akkorde von „Young Pilgrims“ machen’s doppelt gemütlich. Eine gute Gelegenheit, die Gedanken auf Reise zu schicken. In Richtung der Angebeteten zum Beispiel, ob sie im fernen Albuquerque weilt oder nur im Nebenzimmer: „Pink Bullets“ liebt deine Freundin so sehr wie du selbst es tust. „Pack’ sie an der Hand und führ’ sie aus!“, schreit das tatsächlich kantige „Turn A Square“ Sekunden später. „Packt euch warm ein und stürzt euch in die Nacht! Jetzt leuchten die Lichterketten am schönsten!“ Wer sich dazu – verständlich, nach der ganzen Schneeschaufelei! - nicht mehr aufraffen kann, der drückt einmal „skip“ und verbringt mit „A Call to Apathy“ einen gedankenverlorenen Abend im Sessel vor dem offenen Kamin, neben sich eine dampfende Kanne Tee. Nimmt sich Zeit für eine Rückschau auf den Tag im Schneegestöber, der mit „Those to Come“ in warme Daunen gekuschelt sein friedliches Ende findet. Und während draußen die Kälte in die Bäume fährt, beginnt im fernen New Mexico ein neuer, warmer Wintertag.
Florian on 11.19.04 @ 11:32 PM GMT [link]
Wednesday, November 17th
I slam harder than mutombo!
„DAAAMN!“, schreie ich die windschutzscheibe an, mit allem was die lungen hergeben. meine Faust hämmert energisch aufs Lenkrad ein, während ich im rückspiegel zufrieden mein zur wütenden grimasse verzogenes, erhitztes gesicht betrachte. draußen rauscht die nacht vorbei, ist alles friedlich und zur ruhe gekommen; hier drinnen bei mir allerdings wird auf großer flamme testosteronsuppe gekocht. „not in my house!“, geht mir nochmal durch den kopf, und ich denke an die schönen blocks heute und die geballte faust danach. rrargh! an das machtgefühl, das dich durchströmt, wenn du merkst dass du nur einen schritt auf die shorties zu machen brauchst, damit die prompt den schwanz einziehen und lieber erst mal passen. authority!
Florian on 11.17.04 @ 02:18 AM GMT [link]
Saturday, November 13th
beauty
's just another word i'm never certain how to spell.
Florian on 11.13.04 @ 01:35 AM GMT [link]
Saturday, November 6th
irgendwer
hat mich gestern mit dem attribut "bunt" bedacht. das hat mich sehr gefreut, und es freut mich immer noch - vorausgesetzt ich hab's nicht doch nur geträumt.
you know, it's just all about relatin' dudes to jazz.
Florian on 11.06.04 @ 01:50 PM GMT [link]
Wednesday, November 3rd
die lantermännin und das alte statistenspiel
ich war gerade dabei mein frisch aus der wand genommenes geld in den supermarkt zu tragen, um es dort gegen joghurt, klopapier und andere schöne dinge tauschen zu können. unterwegs versuchte ich mir spaßeshalber einzubilden, dass all die menschen die mir entgegenkamen, die an der bushaltestelle warteten, die im auto vorbeibrausten oder irgendetwas von der straße auflasen, dass all die nur statisten wären in der geschichte meines lebens. schauspieler.
ich ließ den ganzen subjektivismus-kram gedanklich ein paar mal durch die luft fliegen. wie einen apfel, den jemand in der hand wiegt. dann steckte ich ihn weg, ging ein paar schritte. und auf einmal roch es gut. nach herbst, und irgendwie auch nach alex l.
Florian on 11.03.04 @ 12:53 AM GMT [link]
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