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10/15/2003: "per aspera ad dontknowwhere"


Das nennt man wohl einen Tiefpunkt. Heute stand ich vor dem Schwarzen Brett der juristischen Fakultät und hab' mir die Augen gerieben. Sonst mache ich das dort höchstens vor Müdigkeit, diesmal war es entsetztes Erstaunen: Weil das neue Semester ja schon vor der Tür steht, hingen da die Listen für die Ergänzungsvorlesungen. Normalerweise sind das ein paar DinA4-Seiten, auf denen sich mit der Zeit ein paar Unterschriften sammeln. Doch nicht so diesmal. Die ganze Wand war vollgehängt mit teils doppelt und dreifach übereinandergelegten Listenvordrucken, allesamt übersät mit hingekritzelten Namen. Hunderte. Now this is it. Die große Schwemme. Das war schon länger bekannt, ist mir nur noch nie so bewußt geworden wie im Angesicht dieser wandfüllenden Sehenswürdigkeit. Da wurde dann auch klar was das für die Zukunft bedeutet. Massenbetrieb nämlich, Vorlesungen im Audimax, Anonymität, berstende Enge in der Mensa, auf dem Jura-Parkplatz, in der Bibliothek. All das ist dem grade wachsenden Vertrauen in die Richtigkeit meines Jurastudiums nicht eben zuträglich. Wenn es wenigstens "ad astra" wäre...
Nach all dem wäre meine Laune jetzt miserabel. Wenn, ja wenn ich nicht auf dem Weg aus der Uni in der Dunkelheit etwas ausgemacht hätte. Nichtmal 30 Meter von den großen Glasfenstern der Jura-Bib entfernt, dennoch gut geschützt durch die den Parkplatz umgebenden Bäume: eine Hasenfamilie. So nahe können Extreme sich sein.

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